Der Mythos der 10.000 Schritte: Warum reines Schritte zählen passé ist

Kaum zu glauben, aber die berühmten 10.000 Schritte als Faustformel für einen aktiven und gesunden Lebensstil gelten mittlerweile als überholt. Viel mehr zählt die sportlich aktive Zeit in Minuten, bzw. die effektive Zeit, in der man sich bewegt. Doch ist dieser Ansatz tatsächlich der Richtige?
Bereits die ersten, auf dem Markt erhältlichen Fitness Tracker propagierten ein Tagesziel von 10.000 Schritten. Es etablierte sich in der Folge die feste Vorstellung, dass alles unter dieser magischen Anzahl an Schritten nicht zum gewünschten Erfolg führe. Fitter und aktiver zu werden, ließe sich nur mit mindestens 10.000 Schritten pro Tag realisieren. Woher diese Behauptung jedoch stammt, wurde lange Zeit gar nicht erst hinterfragt. Und tatsächlich gibt es keinerlei wissenschaftlichen Hintergrund zu dieser Theorie. Stattdessen handelt es sich um einen reinen Marketingtrick einer japanischen Firma, die 1964 den Abverkauf ihres ersten Schrittzählers damit ankurbeln wollte. Die Botschaft war genauso simpel wie einprägsam: Gehe täglich 10.000 Schritte und du wirst damit gesünder und länger leben. Aus einem cleveren Werbeslogan entwickelte sich im Laufe der Zeit sogar eine Empfehlung der WHO. Diese hatte ihn übernommen und erhöhte damit die weltweite Bekanntheit des Mythos der 10.000 Schritte.

 

Effektive Bewegung vs. Reine Schrittzahl: Jeder Move zählt!

Nichtsdestotrotz sind 10.000 Schritte für viele Menschen kaum realisierbar: Sie entsprechen je nach Schrittlänge einer Distanz von 7 bis 9 Kilometern und beanspruchen ca. 100-180 Minuten. Für so viel Bewegung muss man sich Zeit nehmen, die viele einfach nicht haben. Und selbst wenn man diese Zeit besitzt, schafft es nicht jeder, sich täglich aufzuraffen und den inneren Schweinehund zu überwinden. Dabei hat bereits 2017 die bis dahin größte Studie mit rund 130.000 Teilnehmern aus 17 Ländern bewiesen, dass bereits 150 Minuten Bewegung pro Woche das Sterblichkeitsrisiko insgesamt um 20% senken und die Gefahr einer Herzerkankung um 14% verringern. Wenn in dieser Studie von Bewegung gesprochen wird, dann sind damit moderate Aktivitäten gemeint. Selbst ein kurzer Spaziergang von 15 Minuten kann sich bereits positiv auf die Gesundheit auswirken. Noch besser ist es natürlich, wenn das wöchentliche Bewegungspensum deutlich höher als die erwähnten 150 Minuten ist und man dabei auch regelmäßig Sport betreibt. Auf Basis dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden neue Tracking-Funktionen entwickelt, mit denen auch die effektive Zeit, in der der Nutzer aktiv ist, aufgezeichnet wird. Das Messen der Aktiven Zeit hat im Vergleich zur Schrittzählung einige wesentliche Vorteile: - es werden alle Aktivitäten im Laufe des Tages berücksichtigt ( z. B. Treppensteigen, Gartenarbeit, Einkaufen im Supermarkt etc.) - es werden auch sportliche Aktivitäten berücksichtigt, die ohne oder mit wenigen Schritte absolviert werden ( z. B. Krafttraining, Rudern, Pilates etc.) - es soll lediglich ein Wochenziel für mehr zeitliche Flexibilität erreicht werden Ziele können jeweils individuell angepasst werden Bewegung im Alltag: Auch ohne Schritte fit werden Auf die 10.000 Schritte täglich musst Du Dich also nicht versteifen. Die WHO drückt ihre Empfehlungen mittlerweile auch nicht mehr in Schritten, sondern ebenfalls in Stunden sportlicher Aktivität pro Woche aus. Sie empfiehlt demnach:

• 2,5 Stunden Ausdauersport mit mittlerer Intensität ODER

• 1,25 Stunden Ausdauersport mit hoher Intensität ODER

• 1,25 bis 2,5 Stunden Ausdauersport mit mittlerer bis hoher Aktivität. •

Ergänzend wird ein Training der Hauptmuskelgruppen (z.B. Beine, Arme, Bauch, Rücken) an zwei Tagen pro Woche empfohlen. Smarter Fitnesstracker: Dein bester Freund auf dem Weg zur Fitness Fest steht: Bewegung ist gesund. Wenn es Dir hilft, Dir eine Zahl zwischen 7.500 bis 10.000 Schritten vorzunehmen, die Du täglich machen möchtest, dann spricht erstmal nichts dagegen.

Unsere Fitnessuhren passen Dein tägliches Schrittziel mittlerweile an Deine durchschnittliche Schrittzahl an und erhöhen das Ziel entsprechend jeden Tag ein wenig. Wenn Du Dich an wissenschaftlich fundierte Vorgaben halten möchtest, versuche die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Bewegungsempfehlungen einzuhalten. Und sowieso gilt: Ein bisschen Sport ist besser als nichts. Wenn Du Dich bis jetzt gar nicht bewegt hast, ist auch ein kleiner Spaziergang am Tag ein Fortschritt. Versuche, Dich täglich etwas mehr herauszufordern und so viel zu bewegen, wie Du Dich gut fühlst.

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